Die 5 größten Meilensteine in der Geschichte des digitalen Marketings

Eva Maria Schmidt
Juli 14, 2015

Wie die Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat. Können Sie sich vorstellen, dass es bereits 30 Jahre her ist, seit am 15. März 1985 die erste, von der Computerfirma Symbolics registrierte „.com“-Domain online ging?

Dreißig Jahre!

Seither haben die digitalen Technologien dem Marketing-Segment Innovationen und Umbrüche in einem überwältigenden Ausmaß und rasanten Tempo beschert. Selbst die Markteinführung des ersten Apple iPads und der Start von Instagram, die erst fünf Jahre zurückliegen, scheint einer anderen Ära anzugehören.

Und das ist auch gut so. Marketingfachleute waren noch nie besser als heute aufgestellt, um mit relevanten, individualisierten Inhalten personalisierte Dialoge und langfristige Kundenbindungen anzuregen.

Es ist höchste Zeit, Danke zu sagen! Nehmen wir uns einen Moment Zeit für die 5 größten Meilensteine, die unsere Branche maßgeblich beeinflusst haben:

1. Der Aufstieg des World Wide Web (1991)

Klein, aber fein. Als Sir Tim Berners-Lee am 6. August 1991 am CERN die erste Website aller Zeiten startete, war das Ziel dieser kleinen Nur-Text-Seite fast rein akademisch: „Das WorldWideWeb (W3) ist eine großräumige Hypermedia-Initiative zur Informationsbeschaffung mit dem Ziel, den allgemeinen Zugang zu einer großen Sammlung von Dokumenten zu ermöglichen.”

Wie die Marketingfachleute schnell erkannten, bietet das Internet außerdem Zugang zu einem unendlichen Kunden-Universum. So entstand der erste Internet-Werbebanner bereits 1993.

Seither geht es nur darum, die Kunden zu fesseln – und Klicks und Augen an der richtigen Stelle zu platzieren. Auch heute ist für 48 % der Marketingfachleute (MarketingSherpa) noch stets die Erstellung einer neuen Website für den Launch einer Marketing-Kampagne der erste Arbeitsauftrag und nahezu die Hälfte aller Kunden beurteilt die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens und seiner Produkte durch einen Besuch auf der Website (NewsCred).

Stellenwert: Das World Wide Web hat die grundlegende Infrastruktur geliefert, die die Markenkommunikation auf eine völlig neue Ebene gehoben und die Spielregeln geändert hat: vom „Push“-Marketing zum „Pull“-Marketing, vom Predigen zum Geschichtenerzählen und von unbestimmten Bindungsmetriken zu kalten, harten Statistiken.

2. Die E-Mail wird zum Massenkommunikationsmittel (1994)

Platz machen Schneckenpost! Das Verschicken und Empfangen von elektronischer Post ist heutzutage – mit mehr als 4,1 Mrd. E-Mail-Konten (Radicati Group) – der Status quo schlechthin. Doch war die E-Mail einst ein Privileg für einige Wenige: 1971 wurde die erste E-Mail über den Internet-Vorläufer, dem vom US-Militär entwickelten ARPANET, zwischen Forschern der University of California in Los Angeles und dem Stanford Research Institute in Palo Alto verschickt.

Diese frühen E-Mails dienten in erster Linie als Drehscheibe für die akademische Vernetzung („Ich starte dieses Unternehmen in meiner Garage, könnte eine große Sache werden!” – Steve). Aber diese heimelige Atmosphäre war nur kurzlebig, denn bereits 1978 erreichte die erste SPAM-Welle die Posteingänge von rund 400 ARPANET-Nutzern.

Ab 1994 machten kommerzielle Provider wie Yahoo!, Hotmail, AOL usw. die E-Mail allgemein zugänglich. Heute werden stündlich schätzungsweise 122.500.453.020 E-Mails verschickt (MarketingProfs). Kling! Kling! Kling! Und obwohl sich unentwegt neue Kanäle auftun, konnte die Unternehmensberatung McKinsey & Company feststellen, dass E-Mails bei der Gewinnung neuer Kunden beinahe 40-mal effektiver sind als Facebook und Twitter.

Stellenwert: Dank der Möglichkeit von hundertprozentig personalisierten Nachrichten in Echtzeit und zu niedrigen Kosten hat die E-Mail die Welt kleiner gemacht – und gleichzeitig zu einem größeren Spielfeld für Marketer. Aber achten Sie darauf, dass Sie Responsive E-Mail-Design verwenden

3. Die E-Commerce-Revolution (1994)

„Was können Sie sogar im Internet kaufen?” lautete die universale Rückmeldung, als die E-Commerce-Webseite Netmarket am 11. August 1994 ihre erste Transaktion abschloss. Die Auswahl war noch mager und bei dem ersten, 1995 auf der privaten Online-Auktionsplattform eBay verkauften Artikel, handelte es sich um einen – defekten – Laserpointer!

Heute werden im E-Commerce Umsatzrekorde aufgestellt: 2014 konnten mit Kundenkäufen im Internet 1,471 Billionen US-Dollar (eMarketer) erzielt werden. Diese Zahl wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von 20 % im Jahr 2018 bei 2,356 Billionen US-Dollar liegen.

Viele Produkte sind demnach nur noch einen Klick weit entfernt, weshalb Unternehmen wie das 1994 von Jeff Bezos unter dem Namen Cadabra gegründete und in Seattle ansässige Power-Business Amazon Kunden in ausgewählten Regionen bereits 2-Stunden-Lieferungen bietet. Und weil immer mehr Kunden über Mobilgeräte einkaufen – 24,4 % der gesamten E-Commerce-Einnahmen bis 2017 (ABI Research) – wird der Versand immer rasanter. Als Nächstes: Lieferung mit Drohnen!

Stellenwert: Jeder Marketer weiß, dass es beim E-Commerce nicht nur ums Einkaufen geht: Die Kunden geben völlig kostenlos alle Arten von verwertbaren Daten preis – wo sie einkaufen, was sie kaufen …

4. Google schafft den SEO-Markt (1998)

Das Konzept des digitalen Marketings lässt sich grob in zwei Epochen einteilen. Wenn man jemanden vor der Gründung von Google gefragt hätte, wie sich im Internet Geld machen lässt, wäre die unbestimmte Antwort gewesen: „Werbung”, „Seitenaufrufe” oder „Kontakte”. Mit der Geburt der von Larry Page und Sergey Brin im Jahr 1998 entwickelten Internet-Suchmaschine verlagerte sich der Fokus radikal auf die Suchmaschinenplatzierung und Kundendaten.

Heute verarbeitet Googles Suchmaschine an die sechs Milliarden Suchanfragen am Tag – und die erfolgreichsten Unternehmen gehen auf Nummer sicher, wenn es darum geht, als erster in der Liste der Suchergebnisse zu erscheinen.

Im Business-to-Business-Kontext nannten 57 % der Marketer Suchmaschinenoptimierung (SEO) als den wichtigsten Faktor bei der Neukundengewinnung. Und Google ist der König: Das Unternehmen kontrolliert 67,6 % des US-amerikanischen Suchmaschinenmarktes, in dem die Nutzer 12 Milliarden Suchanfragen im Monat durchführen. Selbst Mitbewerber wie Amazon wenden in den USA derzeit schätzungsweise 157,7 Millionen US-Dollar für Werbeanzeigen bei Google auf.

Stellenwert: Wie ein erfahrener Marketingexperte einmal sagte: Wenn man als digitaler Marketingfachmann Traffic möchte, geht man über Google.”

5. Die Machtergreifung der Social Media (2002)

Manchmal kommt die Zukunft ein bisschen zu früh. Das war der Fall bei SixDegrees.com, dem weltweit ersten Social Network, das 1997 an den Start ging – und im Jahr 2000 wieder eingestellt wurde. Netzwerke wie Friendster und MySpace zogen Millionen von Nutzern an, bevor das Studenten-Netzwerk „The Facebook” – 2004 von Mark Zuckerberg in seinem Harvard-Schlafsaal gegründet – die ganze Welt zu Freunden machte , nachdem es 2006 für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung stand.

Wir werfen von dort einen Blick in die Zukunft, in das Jahr 2015 – Facebook zählt weltweit 1,366 Milliarden Nutzer! Mobilgeräte-freundliche soziale Nachrichten-Plattformen wie Twitter und Instagram fesseln monatlich 288 bzw. 300 Millionen Nutzer an ihre Smartphones.

Die Revolution der Social Media hat die Art und Weise, wie Marken ihre Kunden ansprechen, fundamental geändert – im Guten (#viralvideogold) wie im Schlechten (#marketingfail). Heute geben mehr als 84 % aller B2B-Markteter an, dass sie in ihren Kampagnen Social Media nutzen (Aberdeen). Und die Besten unserer Branche verlassen sich auf integrierte Lösungen wie Selligent Social, um über alle Kanäle und Geräte hinweg die Kommunikation aufrechtzuerhalten und Kunden zu binden.

Stellenwert: Das Aufkommen von Social Media schließt den Kreis, in dem Kundendaten und nicht die Anzahl an Klicks pro Werbebanner das neue „Öl“ sind, das die digitale Wirtschaft antreibt.

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Bildnachweis: Quelle – Shutterstock

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